Donnerstag, 3. November 2011

Falltraining mit den Alaskan Huskys vom smoky mountain Kennel

Im Moment sind wir Mitten im Falltraining (Herbsttraining). Da kein oder wenig Schnee vorhanden ist, werden die Hunde vor einen Quad gespannt.
Nach dem Morgentraining wieder im Kennel. Die Hunde bekommen alle etwas Wasser. Vorne unsere beiden Leader Cookie und Clyde.

 Begonnen haben wir vor einigen Wochen mit 5 Meilen Runs, jetzt sind wir schon bei 12 Meilen, die wir täglich mit 2 Teams von 16 Hunden zurücklegen. Dabei ist immer wieder extrem auf die Temperatur zu achten, weil die Hunde leicht überhitzen, wenn die Temperatur über dem Gefrierpunkt liegt, was immer nochmal vorkommt.
Was wir im Moment vor allem üben ist links und rechts abbiegen. Die Eselsbrücke ist hier right hat ein „G“ genau wie das Kommando „GEE“. Links kann dann ja nur noch „HA“ sein. Außerdem üben wir, ein anderes Team zu überholen. Dies ist für die Hunde nicht so leicht, denn sie sind ja durch die vielen gemeinsamen Freiläufe alle befreundet und möchten drum immer lieber stehenbleiben und sich begrüßen, als an einem anderen Team vorbeilaufen. Aber inzwischen machen sie es schon ganz gut. Das Komando für vorbeilaufen ist „ON BY“.
Auch das Anhalten müssen wir üben. Wenn wir „WOO“ rufen, dann sollten die Hunde eigentlich anhalten und auch stehen bleiben. Anhalten geht gut. Aber das stehenbleiben klappt noch nicht immer, so dass wir des Öfteren hinter unserem Team hinterherlaufen müssen und auf den „Geisterquad“ aufspringen, um erneut zu halten. Erst wenn die FahrerInnen nach der anfänglichen Frage „Are you ready?“ mit der Bestätigung „All Right“ die Erlaubnis zum Loslaufen gibt, dann dürfen alle wie verrückt losrennen. 
Solange die beiden Leader (die das Gespann anführen) alles richtig machen, hat man eigentlich fast gewonnen. Die Hunde, die hinter den Leadern laufen heißen „Pointdogs“. Die Hunde direkt vor dem Schlitten haben die Position der „Wheeler“ inne und alle anderen Hunde sind Teamdogs. Da in unserm Kennel 20 einjährige Hunde leben, die hier immer noch liebevoll als „Puppies“ (Welpen) bezeichnet werden, gibt es eine raue Menge von Hunden, die noch nicht so richtig weiß, was er oder sie so als Schlittenhund zu tun und bleiben zu lassen hat. Diese Hunde wechseln oftmals von einer zur anderen Seite der Gangline, was sie nicht machen sollten. Die Gangline ist die Leine, die am Schlitten oder Quad befestigt ist und an der alle Hunde ziehen. Es ist immer einer rechts und einer links von der Gangline befestigt. Doch das gefällt so manchem Jungspunt nicht, weswegen er sich auf die andere Seite zu seinem Kumpel mogelt und diesem eine Menge Platz wegnimmt. Alte Hunde schupsen die jüngeren manchmal zurück auf die richtige Seite und wissen auch, dass sie selber einfach ihren Kopf runternehmen müssen, um unter der Leine hindurch zu tauchen, sollten sie mal falsch sein. Aber die „Puppies“ haben dies noch nicht alle begriffen. Sie schauen gern herum und tragen ihren Kopf dabei so hoch, dass sie es unmöglich schaffen können unter der Gangline auf die richtige Seite zu gelangen, wenn sie mal falsch ist, was ständig vorkommt. Unsere Experten darin heißen Fruitloop, Jackson und Salty. Alle stammen aus jeweils verschiedenen Würfen, von denen es 5 gab.  Der eine Wurf ist nach verschiedenen Frühstückscerealien benannt. Es gibt den Starken Cornflake, Schreddie mit den lustigen Ohren, Oatmeal und noch einige mehr. Ein anderer Wurf trägt die Namen verschiedener Countrysänger. Hier findet sich mein Lieblingshund, der kuschelige Jackson, seine wuselige Schwester Kitty, sowie die Zwillinge Horten und Carter und der blauäugige (Frank) Sinatra.  In einem weiteren Wurf gibt es ausschließlich Boxer wie Ali, Foreman und Tyson.


Sinatra mit den blauen Augen

 Gestern hatten wir nun den ersten richtigen Schnee. Etwa 5 cm, der aber nur bis Mittag liegenblieb. Den Schneebären, den wir um etwa 7 Uhr morgens gebaut hatten fiel um die Mittagszeit leider in sich zusammen.
Unsere Hunde fanden den Schnee auf jeden Fall super. ..was ich gar nicht recht verstehen konnte, da sie auch draußen wohnen. Aber so sind sie halt.

Auch wir hatten unseren Spaß mit dem Schnee. Zum ersten Mal standen wir nun endlich auf dem Hundeschlitten. Allerdings ohne Hunde davor. Stattdessen wurde ein Quad vor den Schlitten gespannt. Ich finde, es ist ein bisschen so wie Skilaufen am Berg. Und es macht natürlich riesig Spaß.
Und weil es jetzt immer winterlicher wird, bekamen die Hunde auch jeder noch eine Fuhre frisches Stroh in ihre Hundehäuser.
So schön es aber auch ist mit unserem doghandlerjob, wir sind doch auf der Suche nach einem Nebenjob. Bis vor ein paar Tagen, als noch kein Schnee lag, haben wir uns als Holzarbeiter verdingt. Unsere Schnuffels fanden das natürlich prima, denn sie durften immer mitkommen, neben den Quads herpesen und dann im Wald chillen, bis wir eine Fuhre Holz zusammen hatten.


Und dann ging es wieder los, über die Felder, wo einer der Farmer gerade noch rechtzeitig vor dem Wintereinbruch gerade sein Stroh zu Ballen verarbeitet hatte, weiter immer weiter zum Haus und den Holzstapeln der Walkers.
Dann abladen und dann alles wieder von vorn. Nicht unanstrengend, wie ich Euch versichern kann. Und auch kein Job für den ganzen Winter, weswegen wir uns nun nach Jobs im nahegelegenen Cold Lake umsehen werden. Meine fleißige Reisebegleitung ist schon dabei eine Bewerbung in den Computer zu hämmern. Dazu braucht es ein „CV“ (Cover Letter b.z.w. Anschreiben) und einen tabellarischen Lebenslauf. Immer wieder kommen Flüche aus der Ecke des fleißigen Lieschens, aber ich glaube es wird. Und das wird dann auch unser nächstes Abenteuer. Morgen fangen wir damit an.


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