Seit kurzem haben wir die ATW´s gegen das Training auf dem
Schlitten eingetauscht.
Dieses Fall-Training mit dem Quads gehört nun der Vergangenheit an |
Aber bevor wir eigentlich mit den Hunden losfahren können,
gibt es erstmal eine Menge andere Dinge zu tun. Als erstes Frühmorgens:
Wässern. Um 6 oder 7 Uhr ist es natürlich noch dunkel und viel Hunde kommen gar
nicht erst aus ihrem Haus, wenn ich ihnen eine große Kelle lauwarmes Wasser
anbiete. Wer trinkt: gut, wer nicht trinkt: auch gut. Das nicht getrunkene
Wasser muss allerdings dann wenige Minuten später wieder eingesammelt werden,
bevor es gefrieren kann. Dann danach gibt es für die Zweibeiner Frühstück. Immer Toast oder Cerealien, meistens
Eier in jeglicher Form und Sonntags Pfannkuchen. Nach dem Frühstück:
Saubermachen. Dabei ist es mit all diesem Schnee ein wenig wie Ostern: Auf der Suche nach kleinen,
braunen Eiern…oder so etwas anderem braunen. Vielleicht habt ihr erraten, was
ich meine…und wenn nicht, dann seid ihr hoffentlich nicht gerade beim
Frühstücken oder ähnlichem, denn ich rede von dogpoo, cigars, dogshit oder auch
Hundescheiße, wie man unverblümt im Deutschen sagt. Zumeist gehen wir zu zweit
durch das Kennel. Ich mit Schaufel, und meine Reisbegleitung mit einer
Rieseneisenstange, mit der die zumeist gefrorenen Haufen, wenn wir sie dann
unter dem Schnee gefunden haben, losgepickelt werden. Alles kommt dann in vier
große Eimer, die täglich ein oder zweimal auf einem enormen Hundescheißberg gelehrt
werden.
Kompostierung von dogpoo
|
Erst danach werfen wir einen Blick auf die Liste der Hunde,
die mit ins Gelände dürfen.
Jeder mit einer leine bewaffnet, lässt sich nun von
den aufgeregten Schnuffelmehr oder weniger zur Tie-out-Line schleifen, wo die
Huskys darauf warten, ein Geschirr (oder harness) angezogen zu bekommen.
Dieses kennel hier verfügt über 4 verschiedenen Arten von
harness. Eins hat sich von vornherein als so schlecht erwiesen, dass es nicht mehr
benutzt wird, weil die Hunde damit nicht ziehen wollten. Die Konstruktion
drückt ihnen beim Ziehen die Luft ab. Und das ist hier wirklich
kontraproduktiv, da die Schnuffels ja in jeder Lebenslage ziehen sollen. Die
anderen drei sind H-back;- X-back und das seavey- Geschirr, welches hinten
einen kleinen Steg hat. Sehr beliebt bei den Hunden; hat aber leider den Nachteil, dass der Steg beim Laufen gern angekackt wird. Denn natürlich hält
ein richtiger Schlittenhund nicht an, wenn er mal groß oder klein muss.
X-back harness |
seavey harness |
H-back harness |
Nicht jedes Geschirr ist gut für jeden Hund. Einige Hunde
bekommen leichter als andere eine wunde Stelle unter ihren Achseln (harnessrub).
Dann wird oftmals eines der anderen Geschirre für diesen Hund verwendet.
Außerdem bekommt der Patient eine Einreibung mit Babypopo-Zinksalbe und läuft
von da ab mit der wunden Stelle an der Gangline. Die besonders schwierigen
Fälle kriegen darüber hinaus noch ein kleines T-Shirt verpasst.
Plato mit Hunde-T-shirt |
Am Ende des Runs, wenn wir wieder im Kennel sind, warten die
Hunde freudig wedelnd vor dem shed (einer kleinen Hütte) auf ihre wohlverdiente
Belohnung: Gefrorenen Fisch-Hühnersnacks. Na dann: Guten Appetit!
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