Montag, 21. November 2011

Ausrüstung der Schlittenhunde und die Routine im kennel



Seit kurzem haben wir die ATW´s gegen das Training auf dem Schlitten eingetauscht.

Dieses Fall-Training mit dem Quads gehört nun der Vergangenheit an

Aber bevor wir eigentlich mit den Hunden losfahren können, gibt es erstmal eine Menge andere Dinge zu tun. Als erstes Frühmorgens: Wässern. Um 6 oder 7 Uhr ist es natürlich noch dunkel und viel Hunde kommen gar nicht erst aus ihrem Haus, wenn ich ihnen eine große Kelle lauwarmes Wasser anbiete. Wer trinkt: gut, wer nicht trinkt: auch gut. Das nicht getrunkene Wasser muss allerdings dann wenige Minuten später wieder eingesammelt werden, bevor es gefrieren kann. Dann danach gibt es für die Zweibeiner Frühstück. Immer Toast oder Cerealien, meistens Eier in jeglicher Form und Sonntags Pfannkuchen. Nach dem Frühstück: Saubermachen. Dabei ist es mit all diesem Schnee ein  wenig wie Ostern: Auf der Suche nach kleinen, braunen Eiern…oder so etwas anderem braunen. Vielleicht habt ihr erraten, was ich meine…und wenn nicht, dann seid ihr hoffentlich nicht gerade beim Frühstücken oder ähnlichem, denn ich rede von dogpoo, cigars, dogshit oder auch Hundescheiße, wie man unverblümt im Deutschen sagt. Zumeist gehen wir zu zweit durch das Kennel. Ich mit Schaufel, und meine Reisbegleitung mit einer Rieseneisenstange, mit der die zumeist gefrorenen Haufen, wenn wir sie dann unter dem Schnee gefunden haben, losgepickelt werden. Alles kommt dann in vier große Eimer, die täglich ein oder zweimal auf einem enormen Hundescheißberg gelehrt werden.
Kompostierung von dogpoo
Erst danach werfen wir einen Blick auf die Liste der Hunde, die mit ins Gelände dürfen.

Jeder mit einer leine bewaffnet, lässt sich nun von den aufgeregten Schnuffelmehr oder weniger zur Tie-out-Line schleifen, wo die Huskys darauf warten, ein Geschirr (oder harness) angezogen zu bekommen. 
Hunde, die einen zur Tie-out-line schleifen, wie der einjährige Cornflake, haben gute Chancen darauf später erfolgreiche Leader zu werden meint unser musher. Drum sollen wir sie zu unserem Leidwesen nicht davon abhalten…
Dieses kennel hier verfügt über 4 verschiedenen Arten von harness. Eins hat sich von vornherein als so schlecht erwiesen, dass es nicht mehr benutzt wird, weil die Hunde damit nicht ziehen wollten. Die Konstruktion drückt ihnen beim Ziehen die Luft ab. Und das ist hier wirklich kontraproduktiv, da die Schnuffels ja in jeder Lebenslage ziehen sollen. Die anderen drei sind H-back;- X-back und das seavey- Geschirr, welches hinten einen kleinen Steg hat. Sehr beliebt bei den Hunden; hat aber leider den Nachteil, dass der Steg beim Laufen gern angekackt wird. Denn natürlich hält ein richtiger Schlittenhund nicht an, wenn er mal groß oder klein muss. 
X-back harness

seavey harness

H-back harness

Nicht jedes Geschirr ist gut für jeden Hund. Einige Hunde bekommen leichter als andere eine wunde Stelle unter ihren Achseln (harnessrub). Dann wird oftmals eines der anderen Geschirre für diesen Hund verwendet. Außerdem bekommt der Patient eine Einreibung mit Babypopo-Zinksalbe und läuft von da ab mit der wunden Stelle an der Gangline. Die besonders schwierigen Fälle kriegen darüber hinaus noch ein kleines T-Shirt verpasst. 
Plato mit Hunde-T-shirt

Am Ende des Runs, wenn wir wieder im Kennel sind, warten die Hunde freudig wedelnd vor dem shed (einer kleinen Hütte) auf ihre wohlverdiente Belohnung: Gefrorenen Fisch-Hühnersnacks. Na dann: Guten Appetit!

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